Freitag, 27. Dezember 2024

Kevin, das Aschenputtel, der kleine Lord und eine kleine Prinzessin

Weihnachtsfilm-Klassiker:
Vielleicht hat sich an Weihnachten deine ganze Familie (oder gar Großfamilie) versammelt, erst im Ess- und dann im Wohnzimmer, ihr habt es euch so richtig gemütlich gemacht, ähnlich wie bei Loriots Familie Hoppenstedt, gemeinsam Geschenke ausgepackt und nebenbei einen Weihnachtsfilm angeschaut. Vielleicht warst du aber auch allein, hast dir einen heißen Kakao gemacht, die Füße hochgelegt und Plätzchen gefuttert, während du auf dem Bildschirm eine schöne Geschichte verfolgt hast. So oder so: die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du beim Suchen nach einem geeigneten Film über einen der Klassiker gestolpert bist, die Jahr für Jahr immer wieder gern ausgestrahlt werden.
Einer der meistgesehenen Weihnachtsfilme weltweit ist "Kevin allein zu Haus", in dem ein kleiner Junge (Macaulay Culcin), während der Rest der Familie McCallister in den Urlaub fliegt, versehentlich daheim zurückgelassen wird und sich gegen zwei Einbrecher (Joe Pesci & Dan Stern) behaupten muss.
In Deutschland hingegen gilt "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" als der beliebteste Film zur Weihnachtszeit. Die Geschichte, die häufiger unter dem Namen "Cinderella" verfilmt wurde, erzählt von der Verwandlung des mit Ruß beschmutzten Mädchens in eine wunderschöne Prinzessin. Wenn man alle Ausstrahlungen in allen Haushalten an allen Endgeräten zusammenzählte, hätte das Aschenputtel sicher bereits mehrere Millionen Haselnüsse angesammelt. Und das, obwohl es kein Eichhörnchen ist. 
Ein weiterer gerngesehener Film mit viel Herz ist  "Der kleine Lord" mit Ricky Schroder. Es gab zuvor bereits andere Verfilmungen, die jedoch weniger Bekanntheit erlangt haben, denn keine erzählt die Geschichte so charmant wie die Version von 1980.
Mein Tipp: 
Obwohl ich den oben aufgeführten Klassikern viel abgewinnen kann, und ich sie mir immer wieder einmal gern anschaue, begrüße ich auch die Ausstrahlung von Filmen, die man noch nicht von vorn bis hinten auswendig aufsagen kann. Deshalb habe ich einen Tipp für euch, und zwar einen, der aus der selben Feder stammt wie "Der kleine Lord". Nur zwei Jahre später verfasste die Schriftstellerin Frances Hodgson Burnett nämlich einen weiteren Roman mit ähnlichem Titel: "Sara, die kleine Prinzessin".
Auch diese Geschichte wurde schon mehrfach verfilmt, zuerst mit Shirley Temple unter dem Namen "Die kleine Prinzessin" und in den 90ern mit Liesel Matthews unter dem Titel "Little Princess", aber die Verfilmung von 1987, ein TV-Mehrteiler, bleibt mein persönlicher Favorit.
(Trailer Englisch)
Wem "Der kleine Lord" gefällt, der wird sicher auch Freude an der kleinen Prinzessin haben, die wie Kevin McCallister ganz auf sich allein gestellt ist. Die Geschichte hat Aschenputtel-Vibes und so gibt es am Ende selbstverständlich ein wunderschönes Happy End. 

Keep watching the
GOOD STUFF!

Freitag, 20. Dezember 2024

Filme für die Weihnachtszeit (Krimis)

Wer noch ein paar gute alte Filme für die Feiertage sucht, für den hätte ich hier einige Vorschläge parat. Zwar handelt es sich nicht um Weihnachtsfilme, sondern um Krimis, aber wer sagt, dass man sie nicht gut in der Weihnachtszeit anschauen kann? Gerade die Miss-Marple-Filme mit Margaret Rutherford werden ja liebend gern zum Jahresende hin ausgestrahlt, denn Rutherford ist schließlich die bekannteste Marple-Darstellerin aller Zeiten und als diese äußerst beliebt. 

Ein paar Einblicke in "Vier Frauen und ein Mord" (1964):

Ich habe diese Miss Marple ausgesprochen gern, trotzdem bin ich gleichzeitig ein wenig enttäuscht, dass man eine andere Darstellerin, nämlich Angela Lansburynur ein einziges Mal für die Rolle der Hobby-Detektivin verpflichtet hat. In dem 105 Minuten langen Werk namens Mord im Spiegel (UK, 1980) von Guy Hamilton wimmelt es von namhaften Schauspielern wie Elizabeth Taylor, Rock Hudson, Kim Novak und Tony Curtis, die im Film wiederum eine Gruppe aus berühmten Hollywood-Persönlichkeiten mimt. Diese quartiert sich in Miss Marples Heimatort ein, um dort einen Film zu drehen. Natürlich sorgt das in dem öden Kaff für viel Wirbel. Und dann kommt es, wie es in einem Krimi kommen muss: Plötzlich ist jemand tot. Da es sich bei der Ermordeten aber um eine harmlose und unscheinbare junge Frau handelt und niemand ein Motiv hatte, diese aus dem Weg zu räumen, kommt sofort der berechtigte Verdacht auf, dass der vergiftete Drink eigentlich der gefeierten Schauspielerin Marina Rudd galt. Diese befindet sich somit in unmittelbarer Lebensgefahr und Miss Marple sieht sich gezwungen, zu ermitteln.
Während Margaret Rutherford vor allem für ihre Schrulligkeit geliebt wird, verpasst Angela Lansbury der Hobby-Detektivin ein wenig mehr Beschwingheit und einen ganz eigenen pfiffig selbstironischen Witz. Sie ist der von Agatha Christie erschaffenen Romanfigur wohl gar ein wenig näher als die Rutherfordsche Miss Marple, der die Krimiautorin zunächst überhaupt nichts abgewinnen konnte. 
Obwohl Miss Marple durch Lansburys Performance mehr Leichtfüßigkeit verliehen wird, verletzt sie sich unglücklicherweise bereits am Anfang des Films den Knöchel und muss daraufhin das Haus hüten. Also schickt sie ihren Neffen, Inspektor Dermot Craddock (Edward Fox) los, um am Filmset herumzuschnüffeln - nicht ohne ihn witzelnd zu warnen, er solle aufpassen, dass ihn niemand mit Leslie Howard verwechsle. 
Mit der Zeit scheiden hier und da Verdächtige aus, andere wiederum erscheinen mit der Zeit nur noch verdächtiger, und obgleich sie die meiste Zeit über mit Strickzeug auf dem Schoß im Sessel sitzt, ist es nicht überraschend, dass Miss Marple am Ende doch den schwierigen Fall knacken kann

"Mord im Spiegel" (1980), ganzer Film (Deutsch):

Für meinen Geschmack hätte man Lansbury wie gesagt gern mit mehr Kriminalfällen betrauen können. Aber dafür durfte sie sich diesbezüglich in der ebenfalls sehr sehenswerten Serie Mord ist ihr Hobby (USA, ab 1984) und auch in Spielfilmen wie "Die unerwarteten Talente der Mrs. Pollifax" (1999) so richtig austoben.

Intro zu "Mord ist ihr Hobby":


Ebenfalls mehr als einen Fall lösen durfte William Powell, einer meiner absoluten Lieblingsdarsteller, in der Rolles des vom Schriftsteller S. S. Van Dine erschaffenen Detektiv Philo Vance. Wobei "durfte" vielleicht das falsche Wort ist, denn wie ich las, sah Powell wenig potenzial in der Rolle des Amateur-Schnüfflers, der doch den ganzen Tag lang nichts anderes tat, als dazustehen, um nachzudenken, dazusitzen, um nachzudenken oder dazuliegen, um nachzudenken, um durch sein vieles Nachdenken schließlich dem Täter auf die Spur zu kommen.

"The Kennel Murder Case" (1933), ganzer Film (Englisch):

Dem Film The Kennel Murder Case (USA, 1933) hat dies aber keinen Abbruch getan. Erst nach dem Anschauen bemerkte ich, dass es sich um den Teil einer ganzen Film-Reihe und außerdem um eine Literaturverfilmung handelt. Philo Vance war zu seiner Zeit sehr beliebt - sowohl in Roman- als auch in Radio- und eben in Film-Form. Da sich Powell aber schließlich weigerte, weiterhin einen so gedankenschweren Burschen zu spielen, wurde er fortan von einer ganzen Reihe weiterer Schauspieler verkörpert, darunter etwa Warren William, Paul Lukas und Basil Rathbone. Letzterer war auch in der Rolle des zu weitaus mehr Berühmtheit gelangten Detektivs Sherlock Holmes (USA, ab 1939) zu sehen.

"Jagd auf Spieldosen" (1946), ganzer Film (Deutsch), koloriert:

William Powell für seinen Teil schlüpfte nur kurz nach seiner Philo-Vance-Zeit ebenfalls in die Rolle eines weiteren Detektivs, nämlich in die des Nick Charles alias Der dünne Mann (USA, ab 1934), der gemeinsam mit seiner steinreichen und sarkastischen Ehefrau Nora (Myrna Loy) Fälle löst. Ich weiß nicht, warum diese Rolle Powell mehr zusagte als die vorige, ich vermute aber, dass es daran liegen könnte, dass die Krimi-Reihe um Nick Charles neben ernsten Elementen auch humorvolle Züge enthält, was der Hauptfigur mehr Charakter gibt und dem Ganzen mehr Leben einhaucht.

Hier ein englischer Trailer zu "The thin man (Der dünne Mann)", der sich in gewisser Weise einen Spaß aus der Tatsache macht, dass William Powell Philo Vance aufgibt, um in Nick Charles' Rolle zu schlüpfen:

Zu guter Letzt kann ich noch eine weitere Empfehlung machen. Denn wie das oft so ist: Recherchiert man zu einem Film, findet man mehr. Als ich Infos zum oben erwähnten Miss-Marple-Streifen und den darin vorkommenden Schauspielern suchte, stolperte ich über Noch Zimmer frei (USA, 1962) mit Kim Novak und Jack Lemmon in den Hauptrollen. Die Handlung: Der junge Diplomat William Gridley sucht eine Wohnung in London und quartiert sich schließlich als Untermieter bei einer hübschen Blondine ein. Als er erfährt, dass sie verdächtigt wird, ihren spurlos verschwundenen Ehemann ermordet zu haben, ist es bereits zu spät: er hat sich in sie verliebt. Jetzt ist nur die Frage: Hat sie es getan oder hat sie es nicht getan? Auch sein Chef, der amerikanische Botschafter (Fred Astaire) und ein Inspektor von Scotland Yard (Lionel Jeffries) sind interessiert an der Wahrheit und ermutigen Gridley zum Spionieren. 
Zu Jack Lemmon gibt es in dieser Rolle nicht viel zu sagen: er ist wie in beinahe jeder Rolle ganz er selbst: ein Teil Herz, ein Teil Komik. Und das Ganze gespickt mit einer Prise Wahnsinn. Kim Novak spielt die Figur der geheimnisvollen Vermieterin glaubwürdig, da sie nicht viel durchblicken lässt. Fred Astaire tanzt, obwohl es ungewöhnlich erscheinen mag, in diesem Film keinen einzigen Schritt. Der Regisseur hat es sich jedoch nicht nehmen lassen, ihn mehrmals direkt auf die Kamera zulaufen zu lassen, damit sein berühmter Gang ebenso schön zur Geltung kommt wie der putzig verschnupfte britische Dialekt des Scotland-Yard-Inspektors.
Während der Film anfangs ruhig daherplätschert, nimmt er gerade zum Ende hin im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt auf. Aber ich will nicht zu viel verraten. Schaut ihn euch gern selber an.

"The Notorious Landlady/Noch Zimmer frei" (1962), ganzer Film (Englisch):

Vielleicht habt ihr ja schon andere schöne alte Krimis auf eurer Watchlist? Dann hinterlasst mir gern einen Film-Tipp (rechts über das Kontaktformular). Ich würde mich freuen.

In jedem (Kriminal-)Fall wünsche ich schöne Feiertage! Macht es euch gemütlich, legt die Füße hoch, schaltet den Film eurer Wahl ein und denkt bloß nicht zu viel nach (weder im stehen, noch im sitzen, noch im liegen), außer natürlich, um den Fall zu knacken. :-D

Frohe und gesegnete Weihnachten!

Freitag, 13. Dezember 2024

Noch Zimmer frei (1962)

Originaltitel:
The Notorious Landlady

Produktionsland:
USA

Darsteller:

Handlung: 
Der amerikanische Diplomat William Gridley tritt seinen Dienst in London an und zieht als Untermieter im Haus einer hübschen Dame namens Carly ein. Er verliebt sich sofort in sie, erfährt dann aber, dass das Gerücht umgeht, sie habe ihren Ehemann ermordet. Vom ihm fehlt jede Spur. William möchte die Wahrheit herausfinden und bekommt dabei Hilfe von seinem Chef, dem amerikanischen Botschafter, und einem Scotland Yard Detective.


Trailer (Englisch):

Ganzer Film (Englisch):

Freitag, 6. Dezember 2024

Dokumentarfilm/Komödie: Die lustige Welt der Tiere (1974)

Originaltitel:
Animals Are Beautiful People

Produktionsland:
Südafrika

Regie:

Jamie Uys


Handlung:

Der Dokumentarfilm gibt auf humorvolle und nie zuvor dagewesene Art Einblicke in die Fauna Afrikas. Wie der Originaltitel schon verrät, werden die Tiere in diesem Werk maßlos vermenschlicht, was den Betrachter aber keinesfalls stören muss, da der Film, wie wiederum der deutsche Titel verrät, in erster Linie eine Komödie ist.


(Fun) Facts:

  • Die Dreharbeiten dauerten dreieinhalb Jahre.
  • Bob Hope bot sich für die Rolle des Erzählers an, aber Regisseur Jamie Uys lehnte jegliche Beteiligung von bekannten Persönlichkeiten ab. Er wollte, dass die Tiere die Stars im Film sind und dass sie nicht durch einen bekannten Erzähler in den Schatten gestellt werden.
  • Sechs Jahre später erschien Jamie Uys' Film "Die Götter müssen verrückt sein".

Ein Ausschnitt:


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