Kennt ihr das, wenn ihr plötzlich ganz aus dem Häuschen seid, weil ihr erfahrt, dass ein Film existiert, für den gleich zwei eurer Lieblingsschauspieler zusammen vor der Kamera standen? Bei mir war das neulich so mit der Romantikkomödie "The Palm Beach Story" (zu deutsch "Atemlos nach Florida") von 1942.
In den Hauptrollen zu sehen sind zum einen Claudette Colbert, die ich schon in anderen Filmen mochte (z. B. in "Sie heiratet den Chef" neben Melvyn Douglas oder in "Drunter und drüber" neben James Stewart) und zum anderen Joel McCrea, den ich zuvor, soweit mir bewusst ist, erst in einem einzigen Film gesehen hatte (und zwar in "Three blind mice"), in dem er mir allerdings sehr gut gefiel.
Die Handlung von "Atemlos nach Florida" erschien mir beim groben Durchlesen einer Inhaltsangabe schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber aufgrund der mir bekannten Besetzung wollte ich dem Film trotzdem eine Chance geben.
Obwohl ich an Colberts und McCreas schauspielerischer Leistung wie immer nichts auszusetzen hatte, gefielen mir leider die von ihnen verkörperten Charaktere überhaupt nicht. Der von McCrea gespielte Tom wirkte leider nichts als unsympathisch - genau wie der Plan seiner Frau Gerry (Colbert), ihren Mann aus Liebe zu ihm zu verlassen, um einen reicheren zu heiraten (um sich in die Lage zu versetzen, den armen Tom finanziell unterstützen zu können). Trotz all der Beteuerungen ihrer guten Absicht hinter diesem Vorhaben, wollte und will mir noch immer nicht einleuchten, wie dieser Plan jemals - auf eine der Beziehung der beiden zuträglichen Art und Weise - hätte umgesetzt werden können. Da genau dieses Vorhaben aber der Kern der Handlung ist, wirkt der ganze Film reichlich merkwürdig.
Neben ein paar Lachern, die der Schwerhörigkeit des sogenannten "Wienie-Kings" sowie einigen gut geschriebenen Dialogen zu verdanken waren, möchte ich als einen durchaus sehenswerten Höhepunkt dieser Komödie die Zugszene erwähnen. Ich muss leider zugeben, dass ich zu einem sehr albernen Menschenschlag gehöre, sodass eine Jagdgesellschaft, bestehend aus einer Horde betrunkener Millionäre, die mit Pointern, Settern und Spaniels singend durch die Abteile stolpern, um eine vor ihnen geflohene Dame im Pyjama aufzustöbern, genau meinen Humor trifft. Etwas Vergleichbares ist mir jedenfalls bisher in noch keinem Film untergekommen.
Auch das Finale der Geschichte bot einen kleinen Überraschungsmoment, der es vermochte, mich noch einmal zum Schmunzeln zu bringen (aber ich will niemanden spoilern, der vorhat, sich die Romanze selbst anzusehen).
Ganzer Film (Englisch):