Auch die, die Jules Vernes Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen" nicht gelesen haben, werden zumindest die eine oder andere Verfilmung gesehen oder zumindest von ihr gehört haben. Schauen wir sie uns mal an:
Da wäre zunächst mal die Version mit David Niven in der Rolle des Phileas Fogg. Für mich persönlich immer noch die schönste Umsetzung der Romanvorlage - was an meinem Faible für alte Filme liegen mag, aber vielleicht auch an meinem Faible für David Niven.
In weiteren Rollen zu sehen sind Shirley MacLaine, Cantinflas und Robert Newton.
Erschienen ist der 184-minütige Film 1956. Die Kritiken fielen positiv aus. Das Werk erhielt fünf Oscars, unter anderem in der Kategorie "Bester Film".
1989 folgte eine weitere Verfilmung, diesmal in Form einer dreiteiligen Fernseh-Miniserie mit einer Laufzeit von insgesamt ca. viereinhalb Stunden. In der Hauptrolle ist Pierce Brosnan, in weiteren Rollen sind Eric Idle und Julia Nickson-Soul zu bewundern.
In meinen Augen ist diese Verfilmung eine der schlechteren. Brosnans schauspielierische Leistung lässt zu wünschen übrig und obwohl der Mehrteiler nicht als Komödie angelegt ist, schwingt unterschwellig immer etwas unfreiwillige Komik mit. Beim ersten Anschauen konnte ich dieser Version rein gar nichts Unterhaltsames abgewinnen. Beim zweiten Anschauen ein paar Jahre später (ich kann mich nicht erinnern, wie es dazu kam) fielen mir immerhin einige bekannte Gesichter auf, die ich zuvor völlig übersehen hatte (und über deren Entdeckung ich mich nun sehr amüsierte), zum Beispiel Peter Ustinov in der Figur des Detective Fix. Außerdem haben unter anderem Robert Morley, Lee Remick, Roddy McDowall, Patrick Macnee, Jack Klugman und Robert Wagner Nebenrollen übernommen.
Kommen wir zur wohl albernsten Verfilmung des Stoffs von 2004 mit Jackie Chan in der Rolle des Passepartout. Man muss zur Verteidigung der Macher des Werks hervorbringen, dass die Komik in diesem Fall absolut bezweckt war. So hielt sich das Drehbuch auch nur lose an die Romanvorlage und neben Chan gaben Steve Coogan, Cécile de France, Ewen Bremner, Kathy Bates, Arnold Schwarzenegger, die Wilson-Brüder Owen und Luke sowie weitere bekannte Darsteller ihr Bestes, dieses Werk so überspitzt und unglaubwürdig wie möglich zu gestalten. Die Kritiken fielen wenig euphorisch aus. Arnold Schwarzenegger erhielt eine Nominierung als schlechtester Nebendarsteller für die Goldene Himbeere. Für Jackie-Chan-Fans und Liebhaber von actionreichen Komödien trotzdem sehr zu empfehlen.
Eigentlich nicht passend in dieser Aufzählung, da es sich nicht um einen Spielfilm, sondern um eine Dokumentationsreihe handelt, ist die 7-teilige Fernsehreiseserie "Michael Palin - In 80 Tagen um die Welt". 1988 stellte der Komiker und Schauspieler Palin ("Monty Python") sich der Herausforderung, die Welt in 80 Tagen zu umrunden, wobei nur Fortbewegungsmittel auf dem Land oder dem Wasser erlaubt waren - ein Flugzeug durfte er ausdrücklich nicht benutzen.
Außerdem ...
... gibt es mittlerweile eine weitere Verfilmung in Form einer TV-Serie, die ich persönlich noch nicht gesehen habe. Bis jetzt hat es mich einfach noch nicht gereizt, reinzuschauen, aber vielleicht werde ich es irgendwann mal tun. In 80 Tagen oder so ...